Samstag, 17. April 2010

Filmkritik #2

Freudig und mit einem etwas mulmigen Gefühl präsentiere ich hier die zweite Filmkritik dieses Blogs. Ich möchte euch hier den Film "Sharkwater - Wenn Haie sterben" vorstellen.

Rob Stewart, Biologe, Unterwasserfotograf und Hailiebhaber, hat diesen Film verwirklicht. Seit seiner Kindheit ist er von Haien fasziniert und ist auch während vielen Tauchgängen mit ihnen geschwommen. Er liebt die "Räuber" der Meere, wie sie von Kritikern oft genannt werden, und das wird auch in diesem Film deutlich.

Niemand will Haie retten. Haie sind Bestien. Robben sind süß und Wale sanftmütig, aber Haie sind nach Blut dürstende Killer. So wurde uns das von den Medien beigebracht. Menschen sterben durch Haie, unschuldige Menschen, die im Urlaub schwimmen möchten, werden von den rießigen, scharfen, Zähnen zerfleischt und getötet. Das haben wir so im Fernsehen gesehen. Das haben wir im Radio gehört, in der Zeitung gelesen....

Das diese scheuen, intelligenten Tiere schon vor den Dinosauriern in den Ozeanen der Erde lebten und große Aussterbezyklen überlebt haben, das wissen wenige unter uns. Dass Haie im Jahr um die 5 Menschen töten und Elefanten um die einhundert, weiß auch kaum jemand. Leider sehen Haie nunmal nicht knuffig, süß und flauschig aus. Aber sie können nichts dafür und wenn man ein bisschen Ahnung hat, von der Biologie, vom Ökosystem Ozean, dann erkennt man, wie wertvoll diese - für mich durchaus schönen - Tiere für uns sind.

Das wird auch im Film Sharkwater sehr gut beschrieben. Haie befinden sich an der Spitze der Nahrungskette im Ozean und ihre drohende Ausrottung hätte auch fatale Folgen für uns an Land. Haie fressen kleinere Fische, die ihrerseits Plankton essen. Das Plankton regelt den CO2/ O2 Haushalt und ist somit für unseren Sauerstoff an Land wichtig. Wenn es keine Haie mehr gibt, können sich diese Fische unkontrolliert vermehren und das Plankton würde fast gänzlich verschwinden...

Dass Haie vom Aussterben bedroht sind, ist für viele Menschen kaum vorstellbar. Doch der Haibestand ist um 90% gesunken. Auch das wird im Film Sharkwater erklärt.
Dahinter steckt auch eine große und mächtige Lobby. Shark Finning boomt.
Unter Shark Finning versteht man das Fangen von Haien um ihre Flossen, am lebendigen Leib, abzuschneiden und das sterbende Tier ins Meer zurück zu werfen. Die Flossen werden vor allem in östlichen Ländern zu Haifischsuppe oder als Medikament gegen eine Vielzahl von Krankheiten verwendet.
Die Flosse soll einen neutralen Geschmack haben und wird als Statussymbol in hohen Kreisen verzehrt. Auch als Medikament, meist gemahlen in Kapseln o.ä., werden die getrockenten Flossen gerne gekauft. Den gerade in China glaubt man der Hai habe magische Kräfte, weil er nie krank wird. Auch das ist ein Irrglaube. Denn Haie werden durchaus krank. Auch ihnen macht die steigende Verschmutzung der Meere zu schaffen.

Rob Stewart schließt sich im Film Paul Watson an, dem Gründer der Sea Shepherd Conservation Society. Gemeinsam mit ihm dokumentiert er den Kampf gegen die Haiflossen-Lobby und das Langleinenfischen. Ein wirklich sehenswerter Film der mit vielen beeindruckenden Unterwasseraufnahmen fasziniert und mit den Bildern unzähliger getöteter Meeresbewohner unglaublich wütend macht.

Unbedingt ansehen!





Die Isa meldet sich ab. Gibt schließlich noch einiges zu tun.

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