Sonntag, 4. April 2010

Die Frage der Woche #5

"Was tun mit den lieben Verwandten?"

Wenn man sich für die vegane Lebensweise entscheidet und vielleicht eine große Familie hat, sprich Omas, Opas, Onkels, Tanten, Urgroßeltern, Brüder, Schwestern usw.....dann muss man sich irgendwann darauf gefasst machen, dass man mit der Sprache rausrücken muss.

Jedenfalls, wenn man das "Vergnügen" hat, zu speziellen Festlichkeiten, wie Geburtstagen, Feiertagen oder normalen Einladungen, weil man sich halt nicht so oft sieht, etwas mit den Familienmitgliedern zu essen. Vor allem, wenn man eingeladen wird, steht man doch oft vor dem Problem, wie man das mit dem "vegan-sein" denn rüberbringen soll.
Bei mir ist es so, dass es meine Eltern wissen, und meine Großeltern. Eine Seite der Großeltern weiß, das ich nichts tierliches esse, die andere Seite bekommt von mir zu hören, dass ich nichts mit Laktose esse und auch Eier und Butter etc. meide, einfach weil sie mit dem Wort "vegan" wohl nichts anfangen können.

Ich erzähle meinen Urgroßeltern aber beispielsweise nichts davon, weil sie sich beim nächsten Besuch nicht mehr daran erinnern würden, denn sie sind sehr alt und haben wirklich andere Sorgen.

Es ist schwierig für mich, solch eine wichtige Sache in manchen Situationen zu verschweigen und ich gebe meine Ernährungsweise nur zu gerne an. Allerdings hat man auch nicht immer Lust sich zu erklären. Das geht bestimmt vielen auch so. Man sollte sich aber auch im Klaren sein, dass man seiner Familie und auch Freunden die Chance geben muss, zu verstehen, wie man lebt und warum. Irgendwoher muss die Aufklärung ja kommen.

Scheut euch also nicht, euer "vegan-sein" an die große Glocke zu hängen ;) Es ist aber auch nicht schlimm, wenn ihr einigen Personen nichts davon erzählt, sofern ihr euch der Konsequenzen bewusst seid. Welche Konsequenzen könnten das jetzt sein? Naja, ich könnte mir vorstellen, dass man dann halt schon mal etwas aufgetischt bekommt, was Tierliches enthält. Kuchen oder so.
Essen oder nicht?

Meiner Meinung nach, nicht! Ich habe einen vegetarischen Freund, dem ich das dann oft mitbringe und sage, ich hätte keinen Hunger. Allerdings auch nur, wenn entsprechendes "extra für mich" aufgetischt wurde.
Natürlich beschleicht mich dann oft ein ungutes Gefühl, denn schließlich animiere ich da dann jemanden tierliche Produkte zu essen. Auf der anderen Seite würde dieser jemand sie aber so oder so auf jeden Fall essen, denn er lebt nicht vegan.
Ich würde mich auch darüber freuen, wenn mir jemand etwas veganes mitbringt, wenn es angeboten wird und ich nicht dabei bin... Ich werde mich aber wohl dazu entscheiden, dies nicht mehr zu tun, denn wohl ist mir dabei wirklich nicht.

Das Ganze ist eine nicht ganz leichte Sache und kommt immer auf einen selbst und die Personen im Umfeld an. Hat man offene und tolerante Familienmitglieder, hat man Glück und kann seinen veganen Weg gehen und vielleicht sogar Interesse innerhalb der Familie wecken.
Hat man nicht so viel Glück und gerät auch außerhalb des veganen Themas an festgefahrene Meinungen, Intoleranz und Besserwisserei, so kann man den Kampf angehen, muss es aber meiner Meinung nach nicht. Denn wer ist schon gern Gesprächsthema, vor allem innerhalb von Personenkreisen, in denen man keine Ahnung hat und einfach mal drauflosbeschwert?! Wehren kann man sich oft nicht, weil solche Gespräche oft erst geführt werden, wenn man außer Sichtweite ist.

Mich würden eure Meinungen und Erfahrungen zu dem Thema interessieren! Wie handhabt ihr das in eurer Familie? Habt ihr vielleicht Tipps, wie ich den Kampf der zukünftigen Diskussionen gewinnen kann? Bin gespannt =)



Die Isa meldet sich ab. Gibt schließlich noch einiges zu tun.

2 Kommentare:

  1. Also wirklich erzählt, dass ich mich jetzt vegetarisch ernähre habe ich nicht.
    Es war eher so, dass ich gesagt habe, dass ich nicht so viel Hunger habe und deshalb nur etwas Kartoffeln und Gemüse esse.
    Mein Freund, bei dem ich ziemlich viel war, hat das quasi sofort gecheckt. Meine Eltern haben etwas gebraucht, da es nicht immer etwas mit Fleisch gibt.

    Ja, und jetzt sickert es solangsam durch. z.B. kam ich eines Tages zu meiner Oma und sie meinte dann: Deine Schwester hat erzählt...
    So läuft das bei mir. ^^

    Nun ja, ehrlich gesagt hatte ich auch gar keine Lust meinen Großeltern zu erklären, dass ich jetzt kein Fleisch mehr esse und warum.
    Sie sind zu alt, um ihre Denkweise zu ändern. Was ich akzeptiere.

    Naja, diskutieren tu ich eigendlich nicht viel. Ich sage zwei Gründe, warum ich kein Fleisch esse und das sollen die anderen bitte akzeptieren.

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  2. Ist bei mir mit den Großeltern fast genau so. Die wissen es, aber umdenken mögen sie nicht. Lieber sich beschweren, dass ich z.B. nichts vom Kuchen esse. Wenn ich dann aber selber welchen mitbringen will, dann heißs, das muss ich nicht....

    Finde ich irgendwie schade, denn es gibt viele ältere Menschen die noch umdenken...Es kommt da mehr auf die Einstellung an, nicht aufs Alter.

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